Sonntag, 4. September 2011

Weserbrief: "Dem NABU ist nicht zu helfen"

Weserburg-Jubiläum
Der NABU schießt sich auf die Weserburg ein. Dass anlässlich des Jubiläums des Museums der argentinische Künstler Nicolás Uriburu den Fluss einfärben möchte, schmeckt dem Geschäftsführer der Naturschutzorganisation, Sönke Hofmann, gar nicht. Den ganzen Groll gibt es hier zum Nachlesen.

Unser Leser Volker Schwennen hat uns einen Brief geschrieben und auch Hofmann darin seine Meinung mitgeteilt:

NABU Geschäftsführer Sönke Hofmann verrennt sich im Irrgarten der Argumentation. Er kritisiert die Kunst-Performance des argentinischen Künstlers Nicolás Uriburu, der zum Jubiläum des Museums Weserburg die Weser mit einer umweltverträglichen Farbe einfärben möchte. Dies tat der Künstler, der sich in seinem Land seit Jahrzehnten aktiv für den Umweltschutz einsetzt, bereits 1968 im Rahmen der Biennale mit dem Canal Grande, später mit der Seine, dem East River in New York oder dem Rhein.
Als „billige Werbeaktion“ und als „oft kopierten schalen Aufguss“ beschreibt Hofmann diese Aktion und möchte stattdessen eher eine Beleuchtungsaktion (oh, welch Neuheit) und fürchtet sich davor, dass die Telekom demnächst im Bürgerpark Bäume und Rehe rosa sprühen könne. Was polemisch klingt entpuppt sich als spießig-neidvolle Attacke gegen die Kunst, weil die Umweltbehörde seine eigene Weser-Aktion nicht finanzieren wollte. Jemandem, der soviel abstruses Zeug von sich gibt, kann man kaum folgen, geschweige denn helfen. Wahrscheinlich wittert der potentielle Naturschützer in den Verhüllungsaktionen von Christo und Jeanne Claude eine Werbung für Bettwäsche oder gar Waschpulver oder wendet sich eines Tages gegen Maler im Allgemeinen, da diese keine umweltverträgliche Farbe benutzt haben. Die Idee mit den rosa Rehen aber ist schon ganz nett: Aktion rosige Zeiten für den Tierschutz – powered bei NABU.

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